Die etwas anderen Tipps zur erfolgreichen Performance – mit einem Augenzwinkern.

Wer schon einmal gebeten wurde, eine Rede zu halten, weiß, dass sich hinter jeder schwungvollen Rede zahlreiche Stunden endlosen Kopfzerbrechens verbergen können. Egal ob zum Geburtstag, zu einem Firmenjubiläum, die Rede zur Hochzeit, ob als Brautvater oder beste Freundin – die passenden Worte zu finden und diese dann auch noch interessant zu präsentieren, kann zum Albtraum werden. Was aber tun, wenn eine persönliche Rede erwartet wird und der Redenschreiber des Vertrauens gerade keine Zeit hat?

Nur keinen Fehler machen!

Wer eine Rede halten soll, hat in erster Linie Angst sich zu blamieren. Besondere Anspannung herrscht, wenn es dabei um eine Rede für einen lieben Menschen geht. So erlebt man es häufig auf Hochzeitsfeiern: Die Eheringe sind getauscht, das Ja-Wort gegeben, man sitzt gemütlich, wartet auf das Festmahl und es herrscht eine Grabesstille. Jeder möchte etwas sagen, aber niemand traut sich so wirklich, das Glas zu erheben und eine kurze Rede an das Brautpaar zu richten. Bis jemand mit dem Löffelchen an das Sektglas schlägt und sich meist der Brautvater erhebt, um unzählige Minuten zu sprechen. Minuten, die oft zur Ewigkeit werden können und deren Ende meist erst dann eingeläutet wird, wenn endlich das Essen auf dem Tisch steht.

Wie aber entwirft man eine spannende oder gar humorvolle Rede und schafft es, diese auch nach ein paar Gläschen Sekt noch fehlerfrei vorzutragen?

Immer bei der Wahrheit bleiben

Mitnichten! Nichts ist langweiliger als die Wahrheit, Verbauen Sie ruhig ein paar Gerüchte in Ihre Rede, übertreiben Sie hier und da und vergessen Sie nicht, an völlig überraschenden Stellen ein paar Lacher einzubauen. Sie werden nicht glauben, wie folgsam man Ihrer Rede lauschen wird, wenn Sie selbst an Stellen zu lachen beginnen, an denen es nichts zu lachen gab. Man wird Ihnen aufmerksam zuhören, allein aus Angst, die nächste lustige Stelle in Ihrer Rede verpassen zu können. Das will natürlich keiner. Denn lachen ist gesund und allemal besser, als während Ihres Vortrags einzuschlafen und Gefahr zu laufen, dass die Krawatte in der Hochzeitssuppe landet. Mit guten Ideen gewappnet und allerhand Übertreibungen in der Hinterhand, geht es daran, die im Kopf bereits entworfene Rede zu Papier zu bringen. Das Aufschreiben der Rede ist eine der wichtigsten Vorbereitungen, denn nicht selten ist man ein Redner unter vielen und hat, bis man endlich an der Reihe ist, bereits vergessen, was man eigentlich sagen wollte. So baut der kluge Mann vor, wie die kluge Frau auch und schreibt auf, was wichtig ist – die Übertreibungen, die Gerüchte und den richtigen Einsatz für die eigenen falsch platzierten Lacher.

Schreiben Sie ordentlich

Und schreiben Sie um Himmels Willen richtig groß! Nichts ist schlimmer, als wenn die eigene Brille zu Hause vergessen wurde, das zu Hause möglicherweise mehrere Kilometer entfernt liegt, und nichts weiter zum Vergrößern der Schrift da ist, als der Aschenbecher, den man zum Rauchen in öffentlichen Räumen eh nicht mehr braucht. Das heißt, im Extremfall gibt es nichts womit Sie dann Ihr Gekritzel vergrößern können. Spätestens dann merken Sie, dass neben dem Aufschreiben der Rede in großer Schrift auch das auswendig lernen geholfen hätte.

Woran erkennen Sie nun, ob Ihre Rede gut ankommt?

Wichtig ist, egal was Sie sagen, bleiben Sie Sie selbst. Auch wichtig, egal, was die anderen sagen, bleiben Sie Sie selbst! Reden Sie sich ihre persönliche Vorbereitung von der Leber. Das geht übrigens einfacher, wenn man die paar Hemmungen, die man hat, vorher mit einem guten Tropfen  wegspült.

Schauen Sie sich Ihre Zuhörer zu Beginn der Rede genau an! Setzen Sie ein ernstes Gesicht auf und fangen Sie auf keinen Fall an zu lachen, nur weil Ihnen jemand wohlwollend zugrinst, auch nicht, wenn derjenige beim Grinsen noch so komisch aussieht. Begrüßen Sie die Zuhörer und sprechen Sie diejenigen, die bereits jetzt schlafen mit Ihrem Namen an. Wenn diese darauf nicht reagieren, dann können Sie sicher sein, dass Sie auf jene keine Rücksicht zu nehmen brauchen in Ihrer Rede, denn sie hören ja eh nicht mehr hin..

Ob letztendlich Ihre Rede gut angekommen ist, zeigt Ihnen weder gut gemeinter Zuspruch noch Applaus am Ende. Lediglich die Anzahl der Krawatten, die bereits in der Vorsuppe hängen und die Anzahl derjenigen, die an den falschen Stellen mit Ihnen mitgelacht haben, sind ein Indiz dafür, dass Ihnen kein Mensch zugehört hat.